Unsere Solaranlage:

 

Update:

Am 06.05.2020 hat es uns erwischt: Die Anlage ging plötzlich auf ca. 210°C hoch und schaltete natürlich mit einer Fehlermeldung ab. Der Druckanzeiger, normal ca. 4 bar, stand bei 8 bar und da schaltete das Sicherheitsventil im Keller und hat mächtig viel Solarflüssigkeit in den Aufangbehälter gedrückt.

Was nun? Rauf aufs Dach, und erst einmal die Solarplatten bedecken, damit die Solarflüssigkeit nicht verbrennt und die Solarkollektoren von innen mit einer schwarzen Masse verklebt.

Dann Fehleranalyse, Ergebnis: Die Umwälzpumpe hat sich nach ca. 12 Jahren entschieden, keine Solarflüssigkeit mehr zu pumpen.  Spinnt die? Ist da noch Garantie drauf?

Nach kurzem Check der Pumpe war klar, die Lager sind hinüber.

Dank der Möglichkeit kurzfristig Urlaub nehmen zu können, und dank der Unterstützung eines guten Freundes, der mir am nächsten Tag eine neue Pumpe besorgen konnte (vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!) lief die Solaranlage am nächsten Tag wie gewohnt weiter.

Achtung: 8 bar sind wirklich viel, wenn da ein Überdruckventil kommt, hört man das "Zischen" im ganzen Haus.

Auch die Temperatur ist nicht zu unterschätzen, als erstes hatte ich natürlich meine Schutzbrille auf und Handschuhe an.

Wer sich mit solchen Dingen nicht auskennt, dem sei an dieser Stelle noch einmal deutlich gesagt: Finger weg und Fachmann holen!

Vermutlich liest sich das ganz locker, aber ich fühlte mich in dem Moment nicht so.......

 

Unsere Kollektoren, zum Schutz bedeckt :)

und so ohne:

die Technik:

Der Solarregler:

Anzeige der Ladereglung Brauchwasserspeichers Heizungswasserspeicher

Anzeige der Rücklaufanhebung:

Unsere Solaranlage besteht aus 2 x 4 m² direktdurchflossenen Vakuumröhren von MP-TEC, Typ CPC 21,

einem 300 Liter Brauchwasser Schichten-Speicher mit zwei Wärmetauschern für Heizung und Solar

einem 500 Liter Pufferspeicher mit einem Wärmetauscher für Solar

einem 450 Liter Pufferspeicher (Stillstandschutzspeicher) ohne Wärmetauscher

und einem Solarregler, Typ TR 0603 von Steca

Die Leitung der Solarkollektoren zu den Speichern besteht aus Edelstahl Twin Wellrohr DN16, 25m länge, 

die Solaranlage ist mit ca. 55 Litern Tyfocor LS Frostschutzmittel gefüllt

Ein wichtiger Punkt bei einer Solaranlage ist es, den "Stagnationszustand",

also den Stillstand der Anlage bei Sonne zu verhindern.

Die Max Temperatur der Röhren liegt bei Stillstand und Sonneneinstrahlung bei ca. 280 Grad.

Sollte die Anlage bei Sonneneinstrahlung stillstehen, entweder weil Stromausfall ist oder die Speichertanks schon auf Max Temperatur sind,

wird die Flüssigkeit in den Solarplatten so heiß, das sie verdampft.

Da in unserer Anlage Frostschutzmittel ist würde die Flüssigkeit dann zerstört werden.

Durch die Überhitzung verkleben die Rohre in den Kupferrohren der Solarplatten und der Frostschutz geht verloren.

Damit das nicht eintritt, haben wir einen 450 L Speicher als "Notspeicher"

angeschlossen, der in Betrieb geht, wenn die beiden anderen Speicher voll sind.

Bis heute hat die Anlage (gebaut 2008) keinen Stillstand gehabt.

Die Solaranlage und die Heizungsanlage sind getrennt voneinander aufgebaut und nicht abhängig voneinander.

Die Funktion: Das Wasser wird von der Sonne erwärmt und mit einer Pumpe durch den Wärmetauscher in dem

Trinkwasserspeicher oder dem Heizungswasserspeicher gepumpt. Die Reihenfolge wird von dem Solarregler über ein Motorventil geregelt.

Gas wird dadurch eingespart, das die Heizung "einfach" das Trinkwasser nicht mehr so stark oder gar nicht mehr aufheizen muss,

da das die Sonne schon gemacht hat.

Der gleiche Effekt ist beim Heizungswasser. Der Rücklauf der Heizkörper wird einfach durch den Solarheizungsspeicher

geführt. Ist das Wasser im Solarheizungsspeicher wärmer als das Wasser im Rücklauf steuert der Solarregler über ein

Motorventil, ob der Rücklauf über den Speicher geführt wird oder nicht.

Gas wird eingespart, wenn durch den Solarspeicher die Temperatur des Rücklaufs angehoben wird.

Es gibt drei verschiedene Bauarten von Solarplatten: Flachkollektoren, Vakuum-Röhrenkollektoren mit Heatpipe Technik und die

von mir bevorzugten Direktdurchflossenen Vakuum-Röhrenkollektoren.

Die Anlage ist mit Hilfe guter Bekannter in die Tat umgesetzt worden.

Allen Beteiligten möchte ich hiermit ein herzliches Dankschön aussprechen,  besonders wegen des Transportes der Solarplatten aufs

Dach und die Speicher in den Keller.